Biografie Angelika Winter anzeigen
Angelika Winter, geboren 1968, stammt aus Potsdam-Babelsberg und studierte Bühnen- und Kostümbild bei Volker Pfüller an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Sie assistierte am Sender Freies Berlin, am Deutschen Nationaltheater Weimar und am Hebbel-Theater bei Robert Wilson.
Sie arbeitet seit 1993 als freie Bühnen- und Kostümbildnerin mit Regisseuren wie Robin Detje, Christina Friedrich, Ulf Frötzschner, Thomas Heise, Joachim Lux, Kira Scheffel, Robert Schuster, Frieder Venus sowie im Filmbereich mit Roland Graef und Stanislaw Mucha.
Ihre Arbeiten waren bisher an der Berliner Philharmonie, am Berliner Ensemble, Bremer Schauspielhaus, Jungen Theater Göttingen, Neuen Theater Halle, Stadttheater Heilbronn, Volkstheater Rostock, in Kiel, Leipzig, Lübeck, Wilhelmshafen und Zittau sowie am Theater Schwerin zu sehen, wo sie zuletzt die Bühne für Gogols „Revisor“ gestaltete.
Angelika Winter-Kriseleit lehrt im Bereich Theater- und Veranstaltungstechnik an der Beuth-Hochschule für Technik Berlin. Weitere Lehraufträge hatte sie an der Schauspielschule Ernst Busch und der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Anatomie Titus - Fall of Rome
Heiner Müller
Regie: Thomas Heise
Theater 89 in Marzahn
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Das originale Kantinen-Ambiente bleibt weitgehend erhalten. Gespielt wird auf einem langen Steg zwischen einer kleinen Bühne mit Sofa und Richtblock auf der einen Seite, einer Art schwarz verkleideter Sprungschanze auf der anderen ... Von draußen sind Marschtritte zu hören. Auf der Empore krachen Schwerter gegen das Metallgeländer.[...] 'Die Koordinaten sind Angst und Geometrie', so Müller über die Topographie des Blutrausches, in dem sich die Völker treffen." [Irene Bazinger Berliner Zeitung 3.5.1999]
„Ein riesiger Theaterpfeil ziert das Hauptgebäude, Ziel indes ist die ehemalige Kantine der Werkzeugmaschinen-Fabrik „Knorr -Bremse". ... Regisseur Thomas Heise [...] ging das Wagnis ein, den Text der jedem heutigen Splatter-Video das Wasser reichen kann, mit 20 Berliner Kindern zu spielen. Das Experiment funktioniert fast die gesamte zweistündige Spielzeit. ..." [Christian Schindler, Berliner Morgenpost, 3. Mai 1999]
"Nun stehen sie also Tag für Tag auf der Bühne ... unter alten DDR-Leuchtern und einem echten Plakat, auf dem in roter Schrift "Unser Zuhause" steht und das so verblüffend zum kargen Bühnenbild von Heise und Angelika Winter passt. ... 'Die DDR' wurde abgehängt" (Tanja Fiedler, Ticket Nr.17 1999)
Auf Station
Robin Detje
Regie: Robin Detje
Theater Combinale Lübeck
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"Sigrid Dettlof ist in ihrem Lieblingselement: ‚Plopp' wird der Tropf abgestöpselt und in perfekter Krümelmonstermanier noch ein paar Chips nachgeworfen. Morgen früh machen sie mir gleich 'ne Darmspiegelung' gibt sie als wunderbar clowneske Sozialhilfeempfängerin preis. Dettlof glänzt in den Rollen als junge arbeitslose Webdesignerin ('das Gemeinwesen muss Ballast abwerfen, ich opfere mich'), als Goldschmiedin mit Managergatten und mit Sozialfall Berta vor allem als Komikerin, die letztlich im Krankenhauskeller die Weltverschwörung im Computersystem aufspürt. In der Lübecker Uraufführung auf der authentisch klaren Bühne (Angelika Winter) springt sie lustvoll von vulgärem Witz über hysterischer Weinerlichkeit zu betulichem Ernst." [Die Welt 2003]
Babettes Fest
T.Blixen, F.Baader, R.Detje
Regie: Robin Detje
Theater Combinale Lübeck
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"Was der Regisseur Robin Detje, der zusammen mit Frauke Baader auch die dramatische Bearbeitung der literarischen Vorlage von Tanja Blixen besorgt hat, und die Bühnenbildnerin Angelika Winter aus der eigentlich eher schnörkellosen, seltsam verengten Erzählung 'Babettes Fest' machen, ist erstaunlich. So wechseln permanent die Erzählperspektiven im fröhlichen Durcheinander. Rück-, Vor-, und Aufblenden , die der Uraufführung im Theater Combinale einen ganz eigenen Drive geben [...] Ein großer Theaterabend im kleinen Combinale, urkomisch und beklemmend zugleich." [Matthias A. Friedrich, Lübecker Nachrichten, 11./12.10 1998]
"Babettes Fest ist ein hinreißend komisches Stück!" (ultimo)
"Sigrid Dettlof und Christian Glockzin vollführen einen slapstickreichen Rollentausch, um alle Figuren in ihrem eitlen Pathos zu imitieren und so ihre ganze Tragikomik zu entlarven. (...) Herrlich. Wunderbar komisch." (Kieler Nachrichten)
"Fulminant, spritzig und lebensfroh!" (Stormarner Tageblatt)
Bloody Nathan
Joshua Sobol
Regie: Joachim Lux
Bremer Theater
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"Im Brauhauskellerbühnenbild aus drei türkisblauen Rahmen und dunklem, den Boden bedeckenden Granulat (Ausstattung: Angelika Winter) schält sich erst langsam heraus, worum es geht: Um keinen Psychotrip, sondern um eine Entblätterung von Thesen und den Theaterfiguren, die sie verkörpern." (Christoph Köster, taz, 16.12.1996)
Der Bau
Heiner Müller
Regie: Thomas Heise
Berliner Ensemble
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"Für die schweren Fahrzeuge, die den Beton anliefern, die 'Dumper', wurde mit der Bühnenbildnerin Angelika Winter eine überraschend einfache Lösung gefunden: große Würfel aus Pappkarton werden zu Motorengeräusch wie im Kinderspiel über die Bühne geschoben." (Kathrin Tiedemann, Tagesspiegel, 5.2.1996)
"Angelika Winter hat eine graue Wand auf die Bühne gestellt, in die, als Durchgang, anfangs ein großes Loch gestanzt ist. Später, nach dem 13.August 1961, ist das Loch zugemauert, noch später hängt ein rotes Tuch davor, am Ende stehen nur noch die Mauersteine und die Wand drumherum fehlt. Eine Entwicklung in Nuancen, zu der der konsequent reduzierte Schauspielstil paßt." (Petra Kohse, taz, 5.2.1996)
"Der Bau und sein Beton sind mit großen kubischen Blöcken immer präsent auf der Bühne; fast erschlagen sie den 'Neuen'..." (Klaus Pfützner, Neues Deutschland, 05.2.1996)
"Aus dem Schnürboden fallen große, mattgraue Würfel. Krachend schlagen sie auf dem weißen Kreis der DDR-Großbaustelle (Bühne: Angelika Winter) auf. ... Doch mit der Beton-Zufuhr beginnen die Probleme. [...] Die Werktätigen leiten die Würfel-Schieber mit Gewalt auf ihre Baustelle um. ... da ... werden die Arbeiter und ihre Vorgesetzten kopfüber in die Würfel geworfen."(Klaus Dermutz, Frankfurter Rundschau, 7.2.1996)
Der grüne Kakadu
Arthur Schnitzler
Regie:Michael Keller
bat-Studiotheater Berlin
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So zwingend einfach die Bühne mit Tresen, Holztischen und einfachen Stühlen ist, so genau hat die Ausstatterin Angelika Winter die Gewandungen gearbeitet, mit Liebe und pfiffigem Witz. [...] Das Publikum bedankte sich bei dem jungen Ensemble mit herzlichem Beifall" (Christoph Funke, Der Tagesspiegel, 21.12.1993)
Der Tisch
Stanislaw Mucha
Regie: Stanislaw Mucha
Filmausstattung
HFF Potsdam-Babelsberg
Der Messias
Patrick Barlow
Regie: Stefanie Kunz
Theater Combinale Lübeck
Der Revisor
N. Wassiljewitsch Gogol
Regie: Robert Schuster
Schweriner Theater
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"Der Abend spielt im Zugabteil, von Bühnen-und Kostümbildnerin Angelika Winter aufgestelzt wie eine kleine Bühne auf der Bühne. Eine qualmende Litfaß-Säule markiert nach der Pause "Hauptbahnhof", daneben performt das mobile Einsatzkommando der Stadtverordneten ein virtuoses Zuggeräuschekaraoke. Später schweben von der Decke Pappkartons, die sich als Eigenheime entpuppen. Die Welt, ein globales Dorf von Immobilienbesitzern on the run." [Barbara Burckhardt Theater Heute 04-09]
Die Geschichte vom Soldaten
Igor Strawinsky
Regie: Christina Friedrich
Berliner Philharmonie
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„Mit Strawinskys 'Geschichte vom Soldaten' schloß der Faust Zyklus in der Berliner Philharmonie ab. Die Solisten Otto Sander (Erzähler), Kolja Blacher (als Teufelsgeiger mit schauspielerischem Talent), Nino Sandow (ein süffisanter Teufel), Sasha Waltz (eine äußerst erotisierend expressive Tanz Prinzessin) boten gemeinsam mit den Musikern der Berliner Philharmonie eine begeisternde Aufführung der zynisch - heiteren Parabel. Die Regie von Christina Friedrich schöpfte dabei die Möglichkeiten des Raumes beeindruckend aus. Spärliche, klug eingesetzte Requisiten, ... (Jürgen Otten, Berliner Zeitung, 27.06.1994)
„Strawinsky schrieb in seinen 'Erinnerungen' , daß ihn seit der Urraufführung der 'Geschichte vom Soldaten' 1918 in Lausanne keine andere Aufführung befriedigt habe. Die von Christina Friedrich, Angelika Winter und Gernot Schulz (musikalische Einstudierung) betreute Version hätte ihn mit Sicherheit überzeugt....“ (Gregor Schmitz- Stevens, Tagesspiegel, 27.06.1994)
Ein Gespräch im Hause Stein
Peter Hacks
Regie: Frieder Venus
Neues Theater Halle
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Mehr Raum braucht "Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe" nicht, um sich Gehör und Geltung zu verschaffen – [...] Da weht Laub durch das offene Fenster, wölbt sich ein himmelblauer Windsack ins Zimmer und dreht sich der Boden unter den Füßen. Selbst Gottlob Ernst Josias Friedrich von stein, Charlottes puppenstummer Gatte, steuert Rauchwölkchen bei. Das Zentrum dieser kleinen Welt aber ist in stetiger Wandlung begriffen ... in diesen großen, fast anderthalbstündigen Monolog, ... [Andreas Hillger Mitteldeutsche Zeitung vom 16.4.2007]
Engel in Amerika I
Tony Kushner
Regie: Christina Friedrich
Bremer Theater
deutsche Erstaufführung
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"Eine enorme Herausforderung für Spielleitung und Spieler. Denn wie im Film gestattet Kushner den teils in Doppel- und Dreifachrollen eingesetzten Akteuren keine langsame Entwicklung der Figuren, sondern verlangt nach jedem Schritt sofortige Präsenz. ...Angelika Winters nüchternes Bühnenbild ist dafür schon mal eine baulich kongeniale Lösung. ...“ (Christoph Köster, Bremer Anzeiger 26.10.1994)
"... zeigt in dieser Riesenproduktion, was im Zeitalter der Visualisierung großformatiges Theater bedeuten kann: Film auf der Bühne, Shortcuts- live. ... eine schnelle Bühne mit intelligenten Lösungen für Theater im Breitwandformat. Zügig, und schon von der Bewegungsrichtung an den Film erinnernd, surren auf Bahnschienen die Möbel quer über die Bühne...." [Susanne Raubold, taz, 5.11.1994]
"Engel in Amerika ohne jede Sentimentalität - die Bühne besteht aus einem schwarzen stählernen Kasten, auf Schienen werden Möbel, schmale Wände hereingefahren, aus den Wänden klappen Betten, sie geben sekundenlang Türen und Fenster frei. Die Szenen, von den Spielern selbst gebaut und angetrieben, leben aus einem sachlichen, technischen Impuls, ..." [Christoph Funke, Theater Heute, Januar 1995]
Engel in Amerika II
Tony Kushner
Regie: Christina Friedrich
Bremer Theater
deutsche Erstaufführung
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"... Phantasien, durch die sogar Todesengel geistern. [...] Sinnfällig geht ein Riß durch die Welt des Simultanbildes, das die Ausstatterin als dreiseitige Mauer errichtet hat, Klappen und Vorhänge speien mal historisch-korrekt, mal schrill-modern kostümierte Darsteller aus..." (Hans Berndt, Handelblatt, 17.03.1995)
"Die Engel haben sich vermehrt und nehmen sich, als rot-schwarze Flügelwesen vom Himmel schwebend, der philosophischen Dimension an: Gott ist fort, und seine Schöpfung ist so aus dem Ruder gelaufen, dass ihr Ende abzusehen ist." (Lore Kleinert, taz, 25.3.1995)
"Wie eine im Schlamm versunkene Kiste erscheint eine Art Arena von schräger Mauer, sich nach hinten erhebend und in der Mitte durchbrochen. Darin hat die raffinierte Bühnenbildnerin Angelika Winter allerlei Klappen und Türen eingebaut, so dass man anfangs staunt, wo die Menschen in den raschen Szenenwechseln so urplötzlich herkommen. Furios der Reigen von Abgang und Auftritt. Ein blitzgeschwindes Timing..." (Christoph Köster, Bremer Anzeiger, 25.03.1995)
Faster Pussycat, Kill! Kill!
Alexa Henning von Lange
Regie: Christina Friedrich
Junges Theater Göttingen
Uraufführung
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"Also besteigen sie spontan ihre heißen Flitzer - in Göttingen sind es Bananenkisten -, und ab geht's in die heiße Wüste, wo die ersten Opfer warten. Der nette Tommy scheidet im Blutrausch dahin. Hier in the middle of nowhere nimmt das Ganze ein barbarisches Ende. [...] In diesem Moment treten aber schon die rote Rosie, Billy-Blondie und Todesengel Tura auf und schleichen derart lasziv im waschecht nachempfundenen Rodeo-Rund, dass Russ Meyers Titti-Ikonen wieder unter uns zu sein scheinen. Regisseurin Christina Friedrichs lässt in der neuen Göttinger Kultstätte des jungen deutschen Theaters die gewalttätige Wüstenatmosphäre der Sixties tatsächlich wieder aufleben..." [Jürgen Berger TAZ 19.3.2001]
Fahrt ohne Schlaf
nach Erika und Klaus Mann
Regie: Stephanie Kunz
Theater Combinale und Buddenbrookhaus Lübeck
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Ein Theaterabend um Erika und Klaus Mann und die "Pfeffermühle" in Liedern, Sketchen und Briefen.
"Dass der Abend bei aller Vielseitigkeit und den vielen musikalischen Einlagen nei in die Nähe einer Nummernrevue rückt, dafür sorgt auch das Bühnenbild von Angelika Winter, das die Bühne mit fotokopierten Bücherwänden umschließt und ihr nach hinten durch blaues Licht Tiefe gibt. Zeitgeschichte, in 80 Minuten gekonnt verpackt." (Sabine Spatzek, Kieler Nachrichten 3.9.2002)
"Auf den ersten Blick ist es eine Bibliothek, die sich dann als Bahnhofshalle erweist – mit ausladenden Bücherwänden und -säulen, zwischen denen Erika und Klaus Mann (Sigrid Dettlof und L. Christian Glockzin) etwas verloren mit Koffern umherwandeln. Mit diesem Bühnenbild hat Angelika Winter das Leitmotiv von 'Fahrt ohne Schlaf' klug umgesetzt: ... Nur das geistige Gepäck, symbolisiert durch die Bücher, ist konstant im Leben der Heimatlosen." (Oda Rose-Oertel, Lübecker Nachrichten, 3.9.2002)
Fussball-Revue
O.Schmaering/J.Kiefer
Regie: Frieder Venus
Neues Theater Halle
Uraufführung
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Sein früheres Team will den ehemaligen Mittelstürmer heimlich im Mittelkreis des heimischen Platzes beerdigen. Dabei wird Rückschau gehalten und tiefsinnig über die schönste Nebensache der Welt diskutiert. In der Nachspielzeit spielt die Band zum Tanz. [ZDF-Theaterkanal 12.01.2006]
Gänsebraten
Kapjelski/Detje
Regie: Robin Detje
Theater Combinale Lübeck
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"Im Himmel ist es dunkel aus den Lautsprechern erklingt ein Lied des Kreuzberger Nasenflötenorchesters.... Erst als jemand das Licht auf der Bühne anknipst, wird das Jenseitsdasein unterhaltsam weltlich. Auf einer Wolke sitzen - mit zwei Flügeln bestückt zwei engelsgleiche Menschen vor einer geschlosssenen Pommesbude. Sie sitzen an einem schäbigen Tisch mitkarierter Decke und Dekofähnchen. Neben ihnen weisen ein paar autobahnähnliche Schilder den Weg zu den anderen Wolken. Angelika Winters Himmel erinnert an eine vernachlässigte Raststätte mit DDR-Charme, nicht gerade einladend. ... " [Katrin Ullmann, Theater Heute , April 2000]
Hungrige Herzen
Michael Wildenhain
Regie: Thomas Heise
Theater Heilbronn
Uraufführung
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"Man sitzt auf der Bühne, zwischen den beiden Eisernen Vorhängen. Eine quadratische Arena wurde zusammengeschweißt, Bühne: Angelika Winter, Schwimmbadatmosphäre, Trockenschwimmen. Manchmal senkt sich der Boden, einige Szenen spielen auf der Beleuchtergalerie. Die Figuren bewegen sich wie auf Schienen, diagonal und parallell zu den Tribünen. [...] Die Inszeniereung ist gut. ... stilsicher in Schwarzweiß gehalten, mit wenigen rot-pathetischen Flecken, und schnurrt wie ein Uhrwerk." (Petra Kohse, taz, 25.1.1995)
Jae Fleischhacker
Berthold Brecht
Regie: Thomas Heise
Berliner Ensemble
Uraufführung
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"...im hinteren Parkett des Berliner Ensembles sitzt die 'Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot' und spielt ... eine forsche Ouvertüre [...] Sohn Calvin landet auf dem elektrischen Stuhl; als Clowns-Nummer vorgeführt und Höhepunkt des Diskurses über Herrschende und Beherrschte, [...] Das vorwiegend junge Premieren-Publikum spendete der schnörkellosen, karg poetischen Aufführung ... im funktionellen Bühnenbild Angelika Winters allerhand Beifall." [Gerhard Ebert in: Neues Deutschland, 23. März 1998]
"'Trash-Theater' kann genannt werden, was Heise hier zur Uraufführung gebracht hat. Es ist nicht bloß schlecht, es ist konsequent schlecht, und genau das macht es gut: Latex-Ästhetik von Anfang bis Ende. Brecht kommt wie einer dieser Fernsehrüpel daher. Das passende Interieur hat Angelika Winter ausgesucht: bewegliche Blechblenden an allen Seiten, Plastiksofa, Plastikschweinehälften. Und die ... notwendig schrägen Töne bläst die Bolschewistische Kurkapelle Schwarz Rot. ..." [Frank Kallensee, MAZ, 24 März 1998]
Kalldewey Farce
Botho Strauss
Regie: Ulf Frötzschner
Kieler Schauspielhaus
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"Eine schräge Geschichte von unmöglicher Liebe erzählt „Kalldewey Farce" von Botho Strauß. ... Wo zwischen Paaren nichts mehr läuft, geht alles, zumindest in einer aufgeregt jugendfischen Wohlstandsclique, die sich intern lustbetont, nach außen aber kampfbereit zynisch gibt. Frötzschner hat sich für dieses kalkulierte Spiel einen fast abstrakten Raum bauen lassen (Ausstattung: Angelika Winter): plastikweiße Fläche vor Hintergrundprojektionen von kühlen Himmeln und eisigen Gegenden. [...] Eine glückliche, einleuchtende Theatererfindung." [Christoph Munk, Kieler Nachrichten, 28. April 2003]
Krach in Chiozza
Carlo Goldoni
Regie: Ulf Frötzschner
Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau
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"Waghalsiger Bühnenbau macht Lust aufs Spiel - die Lösung scheint simpel und ist geradezu genial. Denn das Publikum sitzt weder vor, auf noch hinter der Bühne - es sitzt mittendrin in der gewagten Konstruktion mit unterschiedlichen Spielebenen. ..." [Cornelia Mai, Sächsische Zeitung, 8.5. 2004]
"Auch mal so ein 'postmodern' aufgestylter Goldoni im Klosterhof, dem Ulf Frötzschner auf knall-orangenem Spielpodest mit ungebremsten Keif- und Schimpfkanonaden so ziemlich alle solzial-existenziellen Motive der Fischer von Chiozza austreibt. Männer und Frauen vertragen sich nun einmal nicht – das ist die etwas schlichte Botschaft des turbulenten Gerangels." [Erika Stephan, Theater heute 2004]
Kaltgestellt
Michele Lowe
Regie: Christian Glockzin
Theater Combinale Lübeck
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"Pink, wohin man schaut, von der Kühlschranktür bis zum Haarband. Die Küche von Nicky ist ein wahr gewordener Girlie-Traum, ein echter Hingucker und eine gelungene bühnenbildnerische Umsetzung der Schönfärberei, die Nicky und ihre Freundinnen Molly und Deborah zu Beginn der Komödie 'Kaltgestellt' von Michael Lowe zur Schau stellen. Angelika Winter hat die kompromisslos rosarote Ausstattung für die neue Produktion am Theater Combinale entworfen." [Kieler Nachrichten, 26.11.2004]
"Kaltgestellt... eine böse Komödie ... Bühne und Kostüme, gestaltet von Angelika Winter, sind ein Rausch in Rosa, das hat etwas von der bonbonfarbenen Welt der frühen Farbfilme, gemixt mit einem Hauch des kühlen Charmes von Grace Kelly in die 'Oberen Zehntausend'. " [Jürgen Feldhoff, Lübecker Nachrichten , 22.11.2004]
Liebestoll
Sam Shepard
Regie: Kira Scheffel
Bremer Theater
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„Auf die von Ausstatterin Angelika Winter heruntergelassene Bühnen-Jalousie läßt sie ein Road-Movie projezieren, flotte Musik untermalt eine endlos dahinfließende Landstraße - bis dann, nach einem plötzlichen Perspektivwechsel der Kamera, ein riesiger Truck geradewegs über die Zuschauer hinwegzubrausen scheint. Licht aus, Jalousie hoch - und da haben wir das Pendant zu dieser verträumten Intrada. ... „ ( Rainer Mammen, Weser Kurier, 10.11.1998)
„ Eine ziemlich geniale Videoinstalation läßt uns mit zenbuddistischem Gleichmut aus dem Fahrerfenster eines LKW blicken. Mit rascher rockunterstützter Geschwindigkeit geht es voran. Doch bei den eintönigen Straßen von New Mexiko sieht das einem Stillstand zum verwechseln ähnlich. Nur die utopische Unendlichkeit der Horizontlinie springt auf dem Rollo, auf dem der Film projeziert ist, alle paar Sekunden eine Lamelle nach oben und dann wieder hinunter - wie Sysiphos` Wiederkehr zieht ihre Kreise ....“ (taz, 10.11.1998)
Liebling hast Du die Ringe?
Johannes Rotter
Regie: Johannes Rotter
Landesbühne Wilhelmshaven
Maß für Maß
William Shakespeare
Regie: Ulf Frötzschner
Volkstheater Rostock
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"Regisseur Ulf Frötzschner muss aktuelle Bezüge nicht vordergründig hervorheben. Er setzt mit seiner flotten und dennoch präzisen Inszenierung lediglich auf Schärfe, eine Schärfe, die der alten Geschichte nicht die Wirkungslosigkeit eines harmlos gewitzten Schmunzeln aufnötigt, sondern im Gegenteil mit spannender Sogwirkung in die Konflikte hinein zieht. Das modern- metallische Design der Bühne von Angelika Winter, aus der sich Zimmer wie Altarbilder, Büros wie Aktenschränke oder Knast-Zellen wie Gehweg-Gitter öffnen, trägt hierzu ebenso bei wie die treibende Musik..." [Dietrich Pätzold, Ostsee Zeitung, 23. Oktober 2001]
Rentiermonologe [Die 8]
Jeff Goode
Regie: L.C.Glockzin
Theater Combinale Lübeck
Uraufführung
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"'Die Acht' – das ist ein Stück, das die Neurosen und Psychosen nicht nur der amerikanischen Gesellschaft lustvoll entlarvt. Deshalb ist es folgerichtig, dass Bühnenbildnerin Angelika Winter uns gleichsam in eine Peepshow versetzt. In dem mit Glühbirnchen garnierten und mit einem flimmernden TV-Monitor ausgestattetetn Raum stehen nebeneinander drei Kabinen, die sich – wenn die Rollos hoch gehen – dem voyeuristischem Blick öffnen." (Hermann Hofer, Lübecker Nachrichten, 20.11.2001)
"Das Lübecker Theater combinale hat die ebenso bösen wie amüsanten 'Rentiermonologe' aus 'Die Acht' in eigener Übersetzung herausgebracht und damit erneut beste Voraussetzungen für einen kultverdächtigen Bühnenhit geschaffen. [...] Dafür sorgen außerdem die mit viel Witz und Ideenreichtum gestalteten Kostüme und die Bühne von Angelika Winter." (Kieler Nachrichten, 22.11.2001)
Steinkes Rettung
Oliver Bukowski
Regie: Ulf Frötzschner
Neues Theater Halle
Uraufführung
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"Das Stück ... wird nun von Regisseur Ulf Frötzschner nicht im in Halle lange üblichen Abbildrealismus gegeben, sondern in fast surreale Bilder gefaßt. Ein Mittelsteg, von dem mehrere Stiegen seitlich abgehen, ist vor steil aufsteigenden Zuschauerrängen die Szenerie. Die Darsteller kommen singend aus dem Publikum und stellen sich dann auf der kleinen Szene aus, in grotesken, bildhaften, assoziativen Arrangements. [...] Das verlangt vom Publikum, das einfache Volksstück-Komik gewohnt ist, die Bereitschaft, eine artifizielle Spielvereinbarung erst einmal als solche wahrzunehmen und dann zu akzeptieren. Ein Experiment für Halle, das moderne Ästhetiken nicht gewohnt ist. [...] Doch das recht junge Publikum hat das expressive, künstliche Spiel gut aufgenommen. Es geht voran am Neuen Theater Halle." (Hartmut Krug, Südwestrundfunk, 28.10.2005)
Stella
Joh. Wolfgang v. Goethe
Regie: Christina Friedrich
bat- Studiotheater
Um eine Stunde
Berhard Opitz
Regie: Reinhard Schau
Hochschule für Musik Weimar
Uraufführung
Vatermord
Arnolt Bronnen
Regie: Christina Friedrich
Deutsches Nationaltheater Weimar
Verbrennungen
Wajdi Mouawad
Regie: Robert Schuster
Schauspiel Leipzig
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"Das Bühnenbild von Angelika Winter übersetzt die Logik der verbalen Vertiefungen in ein Bild von Verschiebungen. Zwei Holzstege kreuzen sich in der Mitte des Bühnenraums. Aufgesetzte Roll-Elemente können von außen nach innen und zurück gleiten - alles ist zentriert und doch nicht fest. Das Ensemble hat bei der Premiere viel Beifall bekommen. Und wirklich: Den Leipzigern gelingt es eindrucksvoll, aus dem schwierigen, vielfach verschachtelten Text eine Geschichte zu machen." [Ralph Gambihler Freie Presse vom 3.3.2008]
Wirklich schade um Fred
Jeff Goode
Regie: Stephanie Kunz
Theater Combinale Lübeck
Uraufführung
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"...Klamauk mit subtiler Bissigkeit und schwarzem Humor vereint. Zwischen zwei Sesseln, Standuhr und Blumentapete (Ausstattung: Angelika Winter, Regie: Stephanie Kunz) tauchen die beiden Schauspieler lustvoll ab in den Irrwitz des nicht mehr ganz Alltäglichen. Während Ernst sich darüber wundert 'was einem die Zeit doch für Streiche spielt', träumt Ethel noch von vergangenen Leidenschaften, bis die Frage, die sie beide bewegt, schließlich ins Zentrum der Debatten rückt: Was geschah wirklich mit Fred?" (Kieler Nachrichten 14.9.2005)
"'Wirklich schade um Fred' ist ein kurzes, intensives Kammerspiel, von Stephanie Kunz einfühlsam inszeniert und von Angelika Winter liebevoll ausgestattet." (Lübecker Nachrichten 11.9.2005)